Wachteln züchten

Wachteln halten – Wachtelhaltung

Wachteln halten für Eier und Fleisch

Geht es um Eier und Fleisch, aber anstatt an Wachteln halten zu denken, denken alle an Hühner, die bereits eine erstaunliche Leistung bringen: Bis über 200 Eier im Jahr und die Hähne erreichen ihre Schlachtreife nach vier bis sechs Monaten. Schneller geht es mit Japanischen Legewachteln. Diese legen unter perfekten Haltungsbedingungen bis zu 400 Eier im Jahr, eignen sich für die reine Innenhaltung und erreichen die Lege- und Schlachtreife nach bereits 6 bis 8 Wochen. Legehennen benötigen wenigstens 18 Wochen. Genau deswegen lässt sich die Wachtelhaltung in der Krise deutlich schneller hochfahren.

Was benötige ich um Wachteln halten zu können

Selbst die auf Leistung optimierte Japanische Legewachtel ist mit ihren Instinkten und Bedürfnissen noch dicht bei der Wildwachtel. Wie bei Legehühnern funktioniert aus technischem Blickwinkel eine Käfighaltung, die alles andere als artgerecht ist. Wachteln benötigen mehr Platz mit Rückzugsorten, einem großen Sandbad, Tageslicht oder einer UV-Lampe und gehaltvolles Futter. Bei der Wachtelhaltung geht es nicht allein um die Kalorien, sondern auch um Vitamine und Spurenelemente.

 

Wachteln können nicht nur einen Zaun überwinden, sondern richtig fliegen. Das bedeutet, dass sie in geschlossenen Räumen oder einer Voliere unterkommen müssen. Eine reine Außenhaltung ist möglich, wenn die Voliere im Winter zu drei Seiten geschützt ist und die Wachteln einen zugfreien Rückzugsort haben. Bequemer wäre eine reine Innenhaltung im Nebengebäude. Für die Vitamin-D-Produktion und damit sie länger legen, benötigen Japanische Legewachteln eine passende UV-Volierenlampe. Für die Atmosphäre sind Tannenzweige gut, die schräg aufgestellt werden. Als Einstreu eignen sich Hobelspäne. Auch andere Einstreu eignet sich, wenn sie nicht staubt und sich gut erneuern lässt. Im Freien wäre Rindenmulch interessant, der durch den Regen oder einen Wasserschlauch wieder sauberer wird. Für das Wohlbefinden in der Wachtelhaltung muss es außerdem noch ein großes Sandbad geben.

Wachteln halten

Wichtig sind außerdem geschlossene Futter- und Wassernäpfe, weil diese hygienischer sind. Außerdem geht bei Legewachteln einiges durch. Wer 10 Legewachteln hält, kann 400 Gramm Futtermischung und 1000 ml Wasser pro Tag kalkulieren. Für die erfolgreiche Wachtelhaltung mit vielen Wachteleiern ist es entscheidend, dass die Futtermischung für Wachteln abgestimmt wurde.

 

Neben dem Futter- und Wasserspender soll es so etwas wie eine große Futterschale geben, auf der es klein gehacktes Gemüse, Kräuter, Wiesenschnitt und etwas Obst gibt. Es ist in der Wachtelhaltung sehr darauf zu achten, dass die Legewachteln täglich irgendetwas Frisches und Vitaminreiches erhalten. Außerdem sollen vor der Fütterung die stark verunreinigten Stellen gereinigt werden. Das kann bedeuten, dass auch die Futterschale gegen ein andere ausgetauscht wird, um sie zu reinigen.

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Wissenswertes über Japanische Legewachteln

– Während Hühner sich mit Hahn wohler fühlen, ist es bei Japanischen Legewachteln anders: Wachtelhähne stressen die Hennen. Wer keine Bruteier benötigt, sollte auf den Hahn verzichten oder wenigstens 10 Hennen dabei haben.

– Viele Hühnerrassen werden handzahm, Wachteln bleiben immer etwas scheu und vorsichtig.

– Wachtelhähne reagieren aufeinander noch aggressiver, als Hühner-Hähne. Wachsen sie in der Hahnengruppe auf, gehen sie mit der Geschlechtsreife zum tödlichen Kampf über. Sie wären also schon vorher zu schlachten, da es für so viele Hähne keine andere Verwendung gibt.

– Wer Bruteier benötigt, sollte einen Wachtelhahn zu vier Hennen setzen.

– Im Gegensatz zu vielen Rassehühnern geraten Legewachteln fast nie in Brutstimmung. Wer keine Zulieferer hat, muss auf Kunstbrut setzen und nach dem Einlegen 17 Tage Geduld mitbringen.

– Wachteleier werden im Gegensatz zu Hühnereiern nicht schlecht, sondern vertrocknen lediglich im Innern. Sie halten bei kühler Lagerung also über einen Monat ohne Einbußen.

– Ein normales Wachtelei wiegt gute 10 Gramm, was bei rund 200 Eiern im Jahr 2000 Gramm von einer 200 Gramm Wachtelhenne sind.

– Ob Außen- oder Innenhaltung: Legewachteln wollen wenigstens in einer kleinen Gruppe leben. 5 bis 6 Legewachteln sollen es also wenigstens sein, diese benötigen mindestens 1,5 m² als Grundfläche. Für 20 Wachteln würden hingegen bereits 4 m² genügen.

– Japanische Legewachteln werden etwa 4 Jahre alt, ihre Legeleistung nimmt aber bereits nach einem Jahr ab.

– Bei der Wachtelhaltung ist auf die Deckenhöhe zu achten, da Wachteln mit sehr viel Schwung abheben. Entweder die Deckenhöhe liegt bei rund 50 cm so niedrig, dass sie nicht starten können. Oder sie müsste bei wenigstens 2 Metern liegen. Selbst dann sollte noch ein Volierennetz unter der Decke gespannt sein, damit sie sanft auftreffen.

– Auch Wachtelhennen sind brutal. Wer 10 weiße und 2 dunkle Wachteln hält, muss sich von letzteren vielleicht verabschieden. 6 weiße und 6 dunkle wären hingegen unproblematisch. Auch verletzten Wachteln wird direkt der Rest gegeben, weswegen ein Isolationsbereich empfehlenswert ist.

– Parasiten sind für Hühner ein großes Problem, in der Wachtelhaltung jedoch nicht, da sie sich nicht auf Legewachteln spezialisiert haben.

Wachtelhaltung in der Krise

Viele Wachteln halten ist effektiv, je mehr Sie halten um so weniger Zeit ist pro Exemplar nötig. Dennoch steigt der Zeitaufwand mit jeder Wachtel. Deswegen ist es als Krisenvorsorge sinnvoller, einen großen Zuchtstamm zu halten. Wer seine Stallung einmal ausbaut, kann den Großteil als Stauraum verwenden. Setzt dann die magere Zeit ein, wird der Zuchtstamm zusammen gestellt, um viele Bruteier zu erhalten.

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Diese müssen für die erfolgreiche Kunstbrut zeitnah in den Inkubator, wo nach 17 Tagen die Küken schlüpfen. Diese werden zuerst in einer hygienischen Kükenbox vorgezogen, um in einem abgetrennten Bereich noch heranzuwachsen. Sobald sich die Geschlechter ermitteln lassen, werden die Hennen von den Hähnen getrennt.

Die Junghennen könnten auch direkt zu den anderen. Solange sie noch jung sind, werden sie besser in der Gruppe angenommen. Die Hähne müssen zumindest geschlachtet werden, bevor sie einander im Kampf umbringen.

Ein Zuchtstamm mit vier Wachtelhennen legt rund 28 bis 36 Eier auf 10 Tage. Wenn das nicht reicht, wäre ein großer Zuchtstamm mit drei Hennen auf einen Hahn besser. Mit genug Hennen werden die Hähne sich vertragen.

Zumindest wäre in diesem Rechenbeispiel mit 24 bis 32 Küken zu rechen, von denen die Hälfte weiblich ist. Der Bestand hätte sich nach einer Brut bereits verdreifacht. Da eine Brut nur 17 Tage dauert, kann mit zwei Geräten zeitversetzt alle 10 Tage eine Brut angesetzt werden. Dadurch vervielfacht der Bestand sich noch schneller.

Wachteln halten

Wer für seine Wachtelhaltung mehrere Abteile einrichten kann, sollte die gleichaltrigen Hennen beieinander lassen. Im Alter lässt die Leistung nach und wer die Wachtelhähne rupfen muss, kann im selben Arbeitsgang auch alt gewordene Legehennen verwerten. Bei diesen Dimensionen stellt sich direkt die Frage, ob sich eine kleine Rupfmaschine lohnt.

Strom für den Inkubator

Wer weiß, wie die Krise im Detail aussieht, auf die wir uns vorbereiten müssen. Ohne eine lückenlose Stromversorgung wird der Inkubator zumindest nicht funktionieren können. Ein Inkubator für rund 50 Hühnereier wird mit unter 100 Watt Verbrauch pro Stunde angegeben. Diese 100 Watt wären auch als Spitze und nicht als Schnitt zu betrachten. Ein Stromausfall, der über eine Stunde dauert, kann bereits alles zunichte machen. Es stellt sich deswegen die Frage, ob nicht eine große Powerstation mit über 1000 Wh Speicherkapazität mit passender Solar-Paneel und Benzin-Stromgenerator sinnvoll wären. Für PCs gibt es auch sogenannte „Back-Ups“, die am Stromnetz hängen und bei einer Unterbrechung noch für kurze Zeit Strom liefern.

Auch die Beleuchtung bei Innenhaltung oder zur Verlängerung des Tages im Winter zieht Strom. Es muss eine Volierenlampe für Vögel sein, die UV-Licht enthält. Legewachteln sollen 12 Stunden Licht am Tag haben. Wer die Temperaturen nicht zu weit sacken lässt und 16 Stunden beleuchtet, sollte mit gehaltvoller Fütterung auch im Winter viele Eier finden. Selbst wenn eine Birne mit rund 20 Watt direkt einen mittelgroßen Wachtelstall ausleuchtet, wären es mehrere 100 Watt am Tag. Aber auch die Wärmeplatte für die Küken zieht einiges an Strom. Eine Powerstation mit über 1000 Wh hält nicht mehr über Nacht bis zum Sonnenaufgang durch. Dann wäre es besser, die passende Jahreszeit für solche Vorhaben abzupassen und nur Zuchtstämme mit durch den Winter zu nehmen. Das Futter ginge immerhin auch ins Geld.

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Wachteln halten ist selbst in der Stadt möglich

Wer einen großen Keller oder ein Nebengebäude hat, kann selbst in der Stadt über 100 Wachteln halten, da diese im Vergleich zu Hühnern sogar ruhiger sind. Wichtig bleibt, dass es eine Bezugsquelle für Futter und Einstreu gibt und sich der Wachtelmist leicht entsorgen lässt. Wer diesen zu Bekannten mit Garten bringt, kann ihn kompostieren und hat Dünger.

Weil sich die Wachtelhaltung problemlos in geschlossenen Räumen umsetzen lässt, wird sie damit für alle zur Option, die keinen Garten haben. Zur Krisenvorsorge reicht bereits die Vorbereitung, um mit einem Zuchtstamm direkt expandieren zu können. Solange die Wachtelhennen legen und der Hahn zwischen 10 bis 30 Wochen alt ist, sind die Eier befruchtet.

Der zeitliche Ablauf beim Wachteln halten:

– 10 Tage Bruteier sammeln

– 17 Tage Brutzeit

– 50 Tage Aufzucht

– Hähne werden geschlachtet, Hennen legen ein Jahr lang oder bis zum Herbst

Wachtelhaltung

Im Vergleich die Hühnerhaltung:

– 10 Tage Bruteier sammeln

– 21 Tage Brutdauer

– 130 Tage, bis zum ersten Ei

– Hähne benötigen rund 130 bis 200 Tage bis zur Schlachtreife

– Hennen legen ein bis zwei Jahre gut

Ob es 77 oder 161 Tage bis zum ersten Ei dauert, macht in der Krise vermutlich einen sehr großen Unterschied. Wer auf die Hygiene, die Lichtverhältnisse und vor allem die Fütterung achtet und seine Bestände ständig durch Jungtiere ersetzt, wird erfolgreich Eier und Fleisch produzieren. Genau diese Güter sind in der Krise eventuell viel mehr Wert, als das eingesetzte Wachtelfutter. Ansonsten wird eben nur für die Selbstversorgung produziert.

Die Abgabe geschlachteter Tiere ist ohnehin nur unter Einhaltung der vorgeschriebenen Auflagen gestattet. Solange es diese langgestreckte Krise also noch nicht gibt, bleibt die Wachtelhaltung ein tolles Hobby für Selbstversorger.